Gut Eckendorf, in Lippe, liegt an der Kreisgrenze zu Bielefeld. Es hat eine Größe von etwa 275 Hektar mit schönem Park, in welchem eine bedeutende Sammlung heimischer und exotischer Bäume zu finden ist. Zum Gut gehören weitläufige Waldflächen, Äcker und Wiesen. Es wird als Akamanictorp zuerst im Jahre 1036 und dann als Eckwordingtorp 1360, als Eckentorp 1497 und als Eckentrup 1529 erwähnt.
"Als der Geheime Rat v. Borries Eckendorf kaufte hatte es folgende Bestandteile: Das alte und das neue herrschaftliche Wohnhaus, das Meiereihaus nebst Schweine- und Kuhstall, Kutscherstall, Wagenremise und Backhaus, Wagenschuppen, Schafstall, Kornmühle, Jägerhaus, 17 Arröderhäuser, herrschaftliche und Domestiken-Kirchenstühle mit insgesamt 15 Sitzen in der Kirche zu Heepen, Begräbnisgewölbe in dieser Kirche, einen Platz auf dem Kirchhofe. Es umfasste 32 Scheffelsaat Gartenland, 477 Scheffelsaat Ackerland, 76 Scheffelsaat Wiesen, 503 Scheffelsaat Holzung, 16 Scheffelsaat Teiche. An Gefällen hatte Eckendorf zu beanspruchen von den Bauern 31 ½ Scheffel Roggen, 32 ¼ Scheffel Gerste,44 Scheffel Hafer und 6 Scheffel Salz von der Saline in Salzuflen, endlich 150 Taler Erbpachtskanon. Es hatte die Jagdgerechtigkeit, und zwar die Koppeljagd in einem ganzen Teile von Lippe und der Grafschaft Ravensberg und gemeinschaftlich mit anderen Fischereigerechtigkeit auf der Windweh von der Arrode des Gutes Schuckenhof bis Lübbrassen.".
Heute dient das Gut der Familie von Dallwitz, den Nachfahren des W. von Borries, als Wohnsitz. Gemeinsam mit benachbarten Gütern wird Landwirtschaft und eine Biogasanlage betrieben. Auch wenn die Einrichtungen von Lagerhaus und Verwaltung der Saatzucht auf das Gut Hovedissen umgezogen sind, besteht nach wie vor eine enge Verbindung. Die Firma W. von Borries-Eckendorf nutzt Flächen für die Anlage von Zuchtgärten, Hallen und Gebäude als Wohnungen für Saisonkräfte und zur Einlagerung von Maschinen. Außerdem übernimmt der landwirtschaftliche Betrieb frühe Sorten und Stämme zur Vermehrung von Saatgut.